Busch H0 Nagetusch Verkaufswagen, blau/weiss
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Nagetusch
Der am 17. Januar 1904 in Dresden-Bühlau geborene August Richard Nagetusch gründete 1931 einen Spezialbetrieb für Karosseriebau in seiner Heimatstadt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Unternehmen am 13. Februar 1945 in Dresden zerstört und der Firmensitz wurde später kurzerhand nach Kaitz (südlicher Stadtteil von Dresden) verlegt. An diesem Standort begann man in den 50er Jahren mit der Entwicklung eines Wohnwagens, der sich in Serie fertigen lässt. Die Vorstellung des ersten Prototypen fand auf der Leipziger Herbstmesse 1958 statt. Das erste Modell »Brillant« wurde schon bald in Lizenz im VEB Schiffswerft Rechlin (Neustrelitz) produziert sowie später Verkaufs-wagen im Karosseriewerk Rosenthal (Sachsen).
Nur wenige Zeit später, am 13. Mai 1963, flüchtete Manfred, der Sohn des Inhabers, mit Hilfe eines Diplomaten im Kofferraum eines PKW über den berühmten Grenzübergang »Checkpoint Charlie« in der Friedrichstrasse. Fortan kümmerte er sich um die Geschäfte und den Vertrieb des Wohnwagens über Mittelsmänner von West-Berlin aus. Aus politischen Gründen wurde bald auch der Firmengründer 1970 in Dresden verhaftet, wurde aber schon 1971 von der BRD freigekauft. Im Zuge der Enteignungswelle wurde das Unternehmen Nagetusch 1972 verstaatlicht. Dabei wurden die unter Lizenz in Rosenthal gefertigten Verkaufswagen kurzum zu Wohnwagen umfunktioniert und bis 1973 weitergefertigt, jedoch nicht mehr unter dem Namen des Firmengründers. Wenig später endete die Produktion. Die Miniaturen zu diesem rollenden Ferien- und Verkaufshäuschen sind in liebevoller Detaillierung dem grossen Vorbild, das auch noch heute auf den Strassen zu finden ist, nachempfunden.